Hilfe von Angehörigen/Bezugspersonen, Freunden oder Nachbarn

Was für ein Glück, wenn Sie liebe Menschen um sich haben, die Ihnen helfen, den häuslichen Alltag zu bewältigen. Es entlastet ungemein, wenn die Tochter einmal pro Woche die wichtigsten Einkäufe erledigt, wenn der junge Nachbar den Abfallsack hinunterträgt und der gute Bekannte aus dem Quartier die schweren Matratzen kehrt. Allerdings muss man auch «den Rank finden», wenn kleinere oder grössere Probleme auftauchen. Unangenehme Gefühle zwischen Betreuten und Helfenden sind völlig normal. Machen Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube! Seien Sie ehrlich!


Zuallererst müssen Sie sich aber über Ihre Bedürfnisse im Klaren werden und diese deutlich äussern. Verwandte, Freunde, Bekannte oder Nachbarn helfen in aller Regel gerne – sofern man sie darum bittet. Haben Sie den Mut dazu und reden Sie offen darüber, auch über Dinge, die Ihnen im Alltag Mühe machen und Sie bedrücken.

Wenn sich das Betreuungssystem einmal eingespielt hat, ist es eine gute Idee, die Helferinnen und Helfer ab und zu bei Kaffee und Kuchen zu versammeln, um die Aufgaben zu besprechen und eventuell neu zu verteilen. In einer lockeren Runde fällt es allen Beteiligten leichter, Wünsche zu äussern: «Ich würde so gerne regelmässig an einem Abend in Gesellschaft Musik hören.» Es kann aber auch Kritik absetzen: «Ich wäre froh, für meine Hilfe auch einmal ein Danke von Dir zu hören.»


Selbst wenn Ihre Angehörigen weit entfernt leben, gibt es Lösungen. Vielleicht ist die nette Studentin nebenan gerne bereit, Ihnen ein wenig Nachhilfeunterricht in Sachen Online-Kommunikation zu geben, wenn Sie ihr dafür in den Semesterferien die Blumen giessen? Dann können Sie mit Ihrem Sohn skypen, der im Ausland lebt, oder online Lebensmittel einkaufen, wenn die Tochter einmal unabkömmlich ist. Vielleicht eröffnen Sie sogar eine WhatsApp-Gruppe mit Ihren Helfern.

Planen Sie die Aufgaben und Hilfen

Es ist gut, wenn alle wissen, wer sich wann um was kümmert. Man braucht deswegen kein Büro zu eröffnen. Es geht sogar ohne Elektronik; die Verantwortlichen und ihre «Ämtli» auf einem A4-Blatt zu notieren, genügt völlig. Nicht vergessen sollte man, dass auch die treusten Helferinnen und Helfer Freizeit- und Ferienwünsche haben, die berücksichtigen werden wollen. Wir empfehlen ausserdem, dass Sie sich überlegen, mit wem Sie eine formelle Vereinbarung abschliessen möchten, denn Klarheit verhindert unschöne Auseinandersetzungen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie Fragen zum Thema «Hilfe zu Hause von Angehörigen/Bezugspersonen, Freunden oder Nachbarn» haben. Wir beraten Sie gerne.